Montag  1.02.2021
Das Projekt „Feldholzinsel“
Herr Lehmann, untere Naturschutzbehörde

Die Präsidentin eröffnete den Abend und begrüßte die Gäste Frau Laura Keil, Leo Mitglied aus Darmstadt und Frau Hackler. Nachdem alle über die Tagesordnung  informiert wurden übergab sie das Wort dem Refferenten Herrn Lehmann Leiter der unteren Naturschiutzbehörde.
Am Anfang bedankte sich Herr Lehmann für unsere Spende zum Aufbau einer Feldholzinsel und erklärte inm weiteren Verlauf seines Vortrages was eine Feldholzinsel ist und wie sie zum effizienten Naturschutz beiträgt.

NEUES BIOTOP IM MAINVORLAND

Die Spende wird in die Pflanzung eines Feldgehölzes mit angrenzender Brachfläche für das Rebhuhn investiert. Ziel ist die Schaffung wertvoller, neuer Biotopstrukturen in der
ausgeräumten Feldflur.
Ort:
Feldgemarkung Rüsselsheim am Main, Flur 23,
Flurstücke 89 und 90 zwischen der Firma Opel und Bischofsheim

Es ist eine Anlage mit einer dreireihigen Feldhecke mit heimischen Gehölzen geplant.
In der Kernzone kleinere Baumarten; in der Mantelzone blühende und fruchtende
Sträucher. Die Hecke wird gesäumt mit Gräsern und Blütenpflanzen.
Feldholzinseln sind breiter als Hecken und im Grundriss unregelmäßig geformt. Sie wachsen meist auf landwirtschaftlich schlecht nutzbaren Geländemissformen und liegen inselartig in der Flur verstreut. Ihre Kernzone ist häufig baumreich, zu den Rändern kommen niedrigere Bäume, Gehölze und als Übergang zu dem Feldbereich Stauden und Wildblumen. Die Feldholzinseln sind in der Regel kleiner als 0,3 ha was dazu führt, dass jeder Baum höchstens 30m vom Waldrand entfernt ist. Daher kann kein Waldinnenklima entstehen. Allerdings sind diese Inseln wichtig für den Naturschutz und den Erhalt der heimischen Flora und Fauna.

Die Pflanzen der Kernzone sind kleiner wachsende Bäume wie Feldahorn, Eberesche und Heinbuche.
                                                            Bäume der Kernzone

Hainbuche Carpinus betulus
Eberesche Sorbus aucuparia
Feldahorn Acer campestre

In der Mantelzone siedeln sich Sträucher an, die wertfolle Lebensbedingungen für viele Lebewesen bieten. Schutz, Nahrung und wertvolle Lebensbedingungen für Vögel und Kleintiere. Zum Beispiel Schlehen sie bieten Nahrung, und Schutz für Vögel. Genauso Hartriegel, Salweide und Kornelkirsche. Aber auch Hagebutte, Pfaffenhütchen und Liguster. Auch andere einheimische Sträucher siedeln sich mit der Zeit an.

                                                       Sträucher der Mantelzone

Schlehe oder Schwarzdorn ( Prunus spinosa

                                        FUNKTIONEN DER FELDHECKE

   –   Windschutz           10 bis 15 fache der Heckenhöhe / 6 bis 20 % mehr Ertrag
     Erosionsschutz      Verminderung Bodenabtrag/ Böschungssicherung                         
   –  Wasserhaushalt     Reduzierung des Wasserabflusses in Hanglagen
     Luftfilter                   Filtert bis zu 80 % Staub und Schadstoffe
     Strukturvielfalt und Biotopvernetzung
     Lebensraum für Flora und Fauna

Beispiel für Bodenabtrag durch Wind

                                                  BEDEUTUNG FÜR DIE FAUNA

     Strukturvielfalt
     Ansitz und Singwarte
     Deckung & Schutz  Feinde /Witterung
     Überwinterungsquartier  80% der Feldkäfer im Laub + Erdkröte
     Lebens und Nahrungsstätte für bis zu 900 Tierarten
     Stützpunkt für die Nahrungssuche

                                                  SÄUGETIERE DER FELDHECKE

Feldkanienchen
Igel
Spitzmaus
Fuchs

                                                        VÖGEL DER FELDHECKE

                                                     INSEKTEN DER FELDHECKE

                                                             BRACHFLÄCHEN

Angrenzend zu der Feldholzinsel werden Brachflächen angelegt auf denen das Rebhuhn sich wieder heimisch fühlen kann. Diese Vogelart ist nahezu ausgestorben in Folge der intensiven Landwirtschaft und steht unter Naturschutz.

Umsetzung des Projektes

Die Umsetzung des Projektes ist für den Herbst 2021 / Winter 2022 geplant. Nach dem Anlegen der Flächen wird es einige Jahre dauern bis sich die ersten Erfolge abzeichnen. Solche Projekte haben eine lange Dauer und bedürfen stetige naturkonforme Pflege über mehrere Jahre, was nicht nur Anfangskosten sondern auch dauerausgaben verursacht. Daher ist die Spende des Lions Clubs Cosmopolitan eine große Hilfe.
In der Nähe hat die Stadt zusammen mit der Naturschutzbehörde ein ähnliches Projekt im letzten Jahr angelegt  –  eine Fläche für einen AUWALD.

Herr Lehmann beendete seinen Vortrag mit einer Aufnahme des Gesangs der Nachtigal im Feldholz und bedankte sich nochmals für unsere Spende. Er versprach den Club auf dem laufenden zu halten und bei der Umsetzung des Projekts vor Ort ein Treffen zu organiosieren.