Montag 02.11.2020
“Afrika nach Corona” –
Wirtschaftliche und soziale Herausforderungen nach der Pandemie
Prof Helmut Asche – UNI Mainz

Professor Asche ließ uns teilhaben an seinen Erfahrungen in und über Afrika.

Er bezeichnete sich selbst als „alter Afrikaner“. Denn er lebte ab 1980 8 Jahre lang in Afrika, darunter in Mali, Ruanda, Burkina Faso und Kenia. Er wies sich dadurch als profunden Kenner dieser Länder und des gesamten Kontinents aus, wenngleich ihn der „Afri-Pessimismus“ wie auch der „Afri-Optimismus“ befällt.

Er ging ein auf politische, klimatische und demographische Entwicklungen und kam zum nicht sonderlich überraschenden Statement, dass zunehmende Entwicklungshilfe den Trend zur Flucht nach Europa nicht stoppen wird. Nur eine verbesserte Einkommensentwicklung vor Ort in den Ländern könne helfen, die Abwanderungsneigung zu verhindern, durch Schaffung von attraktiven Arbeitsplätzen insbesondere für die Jugendlichen. Die Entwicklungshilfe schaffe keine ausreichende Anzahl Arbeitsplätze. Vielerorts kann dies nur durch vermehrte Privatinvestitionen geschehen.

Dabei müssten Entwicklungshilfe, private Initiativen und internationale Investoren zusammenarbeiten. Optimal wäre ein globales wirtschaftliches Umfeld, analog zur EU, entstehen zu lassen und dadurch Wertschöpfungsketten zu bilden, was aber zur Zeit schwer realisierbar scheint.

Eigentlich ist das alles für uns nicht sonderlich neu, haben wir doch LF Duke in unseren Reihen, kennen und fördern auch seine Anstrengungen und Pläne vor Ort in Nigeria.

Prof. Asches politische Aussichten zeichnen das düstere Bild eines wo möglich 2. oder 3. Afghanistans dort, begründet unter anderem mit dem etwas erfolglosen Einsatz der Internationalen Streitkräfte in Mali und der latenten islamistischen Bedrohung.

Zum Ende stellte er sich selbst die Frage, ob das gesamte Engagement in Afrika etwas bringe und beantwortete sie mit “ja, das bringt sehr wohl etwas“, wo er sich dann doch wieder als „Afri-Optimist“ outet.